DESCENDIT
„Hinab gestiegen – in das Reich des Todes“; so heißt es im Glaubensbekenntnis. Jesus, der Heiland, in der Hölle. Nein! Die Hölle gibt es nicht – nicht räumlich. Es gibt nur die Vorstellung von einer unglaublichen Gottesferne bei Menschen, die Gott als Schöpfer nicht erkennen – nicht anerkennen – wollen. Sie leben im Reich des Todes auf diesem Planeten Erde.
Wie erfahren wir von Gott, wie erreicht er uns? Die Bibel ist voll von Berichten über Begegnungen. Gott offenbart sich uns in seinem Wort, das er an uns richtet. Unsere menschliche Wesenhaftigkeit ist ein (stark vereinfachtes) Bild der Persönlichkeit des Schöpfers. Und wir sind mit ihm verbunden - auch im Gebet..
Die Taufe macht uns zu seinen Kindern. Der liebende Gott wendet sich seinen menschlichen Geschöpfen zu. Doch der alte Bund zwischen ihm und seinem Volk Israel war offensichtlich nicht stark genug. In Jesus kam er selbst in menschlicher Gestalt zu uns. Er stieg zu uns herab – aus der göttlichen Ewigkeit in die vergängliche Welt eines Menschenlebens – in die Welt des Todes. Unfassbar! Unglaublich.
Gottes Geist gibt uns die Kraft und das Verständnis, auf Gott zu vertrauen. Wir spüren die Geborgenheit und die Nähe des Heilandes, der selbst unmittelbar bei uns war. Kein Gott, der von oben herab seinen Geschöpfen zuschaut, wie sie sich abmühen, sondern der dienende, der liebende Mitmensch mit göttlicher Vollmacht. Unbegreiflich.
Klaus Ziegenhagen